Zeit für Bleianoden läuft ab – EU setzt strenge Grenzwerte bezüglich Bleibelastung am Arbeitsplatz
In der Europäischen Union gibt es seit 1982 Vorschriften zur Begrenzung der Bleibelastung am Arbeitsplatz. Der Grund hierfür ist seit langem bekannt: eine längere Bleibelastung schädigt das Nervensystem, die Nieren, das Herz und das Blut. Zudem beeinträchtigt Blei im Organismus nachweislich die Fortpflanzungsfähigkeit und die Entwicklung des Fötus.
Die EU hat nun zum ersten Mal seit 40 Jahren die Grenzwerte für Bleibelastung am Arbeitsplatz überprüft und direkt um das Fünffache gesenkt. Die Mitgliedstaaten haben nun zwei Jahre Zeit, die neuen Grenzwerte in ihre nationalen Rechtsvorschriften zu implementieren.
Wir empfehlen Ihnen, diese Zeit zu nutzen und durch einen 1:1 Austausch von Bleianoden zu unserer PLATINODE® auf einen bleifreien Beschichtungsprozess umzustellen - damit würden die neuen Grenzwerte für Ihr Unternehmen irrelevant.
Neue Grenzwerte sind streng und bereits 2028 zu erreichen
Mit der Herabsetzung der Grenzwerte für Blei und seine anorganischen Verbindungen am Arbeitsplatz verbessert der Gesetzgeber den Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor den Gefahren durch berufsbedingte Exposition. Dieser Schritt folgt den neuesten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen, die darauf hindeuten, dass deutlich niedrigere Grenzwerte erforderlich sind, um die Gesundheit der Arbeitnehmenden wirksamer zu schützen, insbesondere im Hinblick auf reproduktionstoxische Wirkungen.
Mit der neuen Richtlinie werden die Grenzwerte für Blei wie folgt gesenkt (siehe auch nebenstehende Veröffentlichungen der Europäischen Union), was bis zum Ende des Jahres 2028 bindend für alle Arbeitgeber auch in der Galvanikbranche sein wird:
Damit Neugeborene vor den nachgewiesenen reproduktionstoxischen Auswirkungen von Blei geschützt werden, wird der bisher zulässige biologische Wert für Arbeitnehmerinnen im gebärfähigen Alter um etwa das 15-fache - auf 4,5 μg/100 ml - reduziert.
Da Arbeitsplätze nicht für alle Geschlechter und Altersgruppen unterschiedlich gestaltet werden können, schreibt der Gesetzgeber - quasi durch die Hintertür - damit in vielen Fällen nochmals deutlich strengere Grenzwerte vor.
Bleianoden in der Galvanik sind damit endgültig angezählt
Durch die Verwendung von Bleianoden in der Galvanik können Bleipartikel und -dämpfe freigesetzt werden, die bei Einatmung oder Hautkontakt zu Bleivergiftungen führen können. Deshalb unterstehen auch Galvanikbetriebe den neuen Richtlinien der EU, um auch hier Bleivergiftungen und damit schwerwiegende gesundheitliche Folgen vorzubeugen.
Blei / Bleichromat
Die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken beim Einsatz von Bleianoden sind nur die eine Seite der Medaille. Die durch Bleianoden entstehenden Abfallstoffe, wie z.B. Bleichromat in der Hartverchromung, bergen ähnliche Risiken und sind vor allem ökologisch sehr bedenklich und entsprechend aufwendig zu entsorgen.
Aber nicht nur Gesundheits- und Sicherheitsaspekte sprechen seit jeher gegen den Einsatz von Bleianoden. Auch aus ökologischer Sicht sind die vergleichsweise kurzlebigen Bleianoden bei der Entsorgung äußerst bedenklich. Laut Umweltgiftreport 2015 gilt Blei als das Umweltgift mit den verheerendsten Auswirkungen auf Umwelt und Mensch.
Diese Einschätzung führt weltweit zu einer immer stärkeren Regulierung bleiverarbeitender Unternehmen. Die aktuell überarbeiteten Grenzwerte der EU sind dabei nur ein weiterer Puzzlestein. Langfristiges Ziel aller Maßnahmen ist es, Blei durch weltweit konzertierte Anstrengungen weitgehend aus der industriellen Anwendung zu verdrängen.
Platinierte Anoden sind Bleianoden in allen Belangen überlegen
Unsere platinierten Anoden ermöglichen Ihnen einen bleifreien Beschichtungsprozess, der neue Standards für Gesundheit und Sicherheit in Ihrem Unternehmen setzt.
Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch das Unternehmen. So entfallen z. B. die Kosten für die Kontrolle der Bleibelastung am Arbeitsplatz, die medizinische Überwachung des Personals sowie die Anschaffung und Wartung spezieller Schutzausrüstungen.
PLATINODE®
Dank der Platin-Funktionsschicht aus einer cyanidischen Salzschmelze besitzen unsere dimensionsstabilen Elektroden (Anoden als auch Kathoden) neben der hohen Duktilität und höchster Reinheit, eine hervorragende Haftfestigkeit. So lassen sich Schichten mit hoher Belastbarkeit, höchster Korrosionsbeständigkeit und ausgezeichneter Lebensdauer herstellen.
PLATINODE® bietet aber noch eine Reihe weiterer Vorteile. Profitieren Sie in qualitativer Hinsicht von einer herausragenden Schichtqualität und in der Außendarstellung von einem deutlich ökologischeren Image - nicht nur durch einen bleifreien Produktionsprozess, sondern auch durch einen geringeren Energiebedarf und damit eine entsprechende CO2-Reduktion.
Aber auch wirtschaftlich überzeugt die PLATINODE® mit einer ganzen Reihe von Vorteilen: Wegfallende Entsorgungskosten, geringere Energie-, Wartungs- und Produktionsausfallkosten - und mittelfristig auch geringere Beschaffungskosten durch die mögliche Replatinierung der maßgeschneiderten Anodenform.
Gehen Sie mit uns den Schritt hin zu einem zukunftssicheren und nachhaltigen Beschichtungsverfahren
Natürlich ist jede Änderung mit Aufwand verbunden. Aber durch unsere Erfahrung, auch mit großflächigen Produktionslandschaften, reduzieren wir diesen Aufwand und auch den zeitlichen Invest für Sie auf ein absolutes Minimum.
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, zumindest über ein bleifreies und diesbezüglich regulierungsfreies Beschichtungsverfahren nachzudenken. Gerne unterstützen wir Sie dabei mit einer umfassenden Beratung und einer individuellen Wirtschaftlichkeitsberechnung inkl. passenden Fördermöglichkeiten.
Christian Kurrle
Vertrieb Elektrokatalytische Elektroden
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